Sicherheitsbelehrung - Notfallseelsorge
05. Dezember 2022
Im Einsatzfall sind wir immer schnell zur Stelle und sorgen dafür, dass schlimmeres verhindert wird. Wir löschen Brände, entfernen Bäume von Straßen, befreien Personen aus verunfallten Fahrzeugen, usw. Unsere Einsatzgebiete sind vielfältig und bei Alarmierung weiß man nicht, was einen erwarten wird. Man weiß nur, Hilfe wird benötigt. Am Einsatzort angekommen wird der Einsatz professionell und mit den in den Diensten häufig geübten Vorgehensweisen abgearbeitet: Löschangriffe werden aufgebaut, Straßen werden abgesperrt, betroffene Personen werden betreut. Nicht immer ist es schön, was man dort zu Gesicht bekommt. Im Einsatz wird dieses oft ausgeblendet, da man erstmal schnell Abhilfe schaffen möchte. Die eigene Persönlichkeit rückt in den Hintergrund, es wird als Team agiert und man kümmert sich um das Wohl der betroffenen Personen. Irgendwann ist der Einsatz abgearbeitet und man fährt zurück ins Gerätehaus. Nun ist der Einsatz aber keinesfalls vorbei, denn erst wenn man selbst wieder zur Ruhe kommt, beginnt man über das Erlebte nachzudenken und dieses selbst zu verarbeiten. Bei vielen Einsätzen geht es ohne Probleme, es gibt aber auch Situationen, aus denen man nicht ohne Weiteres herauskommt. Damit man sich nicht hilflos in diesem ausweglosscheinenden Gedankenkarussell fühlt, stand bei unserer diesjährigen Sicherheitsbelehrung das Thema Notfallseelsorge auf dem Plan. Hierzu hatten wir Lars vom Notfallseelsorge-Team des Landkreises eingeladen. Dieser zeigte anhand geeigneter Beispiele, wie Notfallseelsorge funktioniert und wo man bei Bedarf Ansprechpartner findet. Notfallseelsorger sind nämlich nicht nur für die Betreuung von Betroffenen im Einsatz zuständig, sie können auch in zur Einsatznachbereitung angefordert werden, wenn man selbst mit dem Erlebten nicht zurechtkommt. Nicht immer sind Externe dafür notwendig, manchmal reicht auch ein Gespräch mit anderen Feuerwehrkameradinnen und Kameraden. Wichtig ist jedoch, dass jedes Feuerwehrmitglied weiß, dass es die Institution der Notfallseelsorge gibt und dass es völlig in Ordnung ist, diese bei Bedarf in Anspruch zu nehmen. Wir sind schließlich keine Maschinen, sondern Menschen, die auch nicht ungeprägt von ihren Einsätzen zurückkehren.
Ausbildungsdienst November - VU und Rettungszugänge am Auto
17. November 2022
Seit gut zwei Jahren diente uns ein weißer Kleinwagen als Übungsobjekt. In vielen Diensten war dieser Hauptdarsteller in Einsatzszenarien. So kam dieser des Öfteren von Straßen ab und landete in verschiedensten Positionen an Böschungen oder geriet in Vollbrand und musste mit Übungsschaum benetzt werden. Auch beim heutigen Dienst kam unser Übungsauto wieder zum Einsatz, dieses Mal jedoch zum letzten Mal, denn im vergangenen Jahr haben wir uns von dem Feuerwehrbuget eine Säbelsäge angeschafft, welche bei diesem Dienst erneut thematisiert und eingesetzt werden sollte. Zunächst wurde aber über die Grundsätze bei einem Verkehrsunfall gesprochen. Hierbei ist insbesondere die Sicherung der Einsatzstelle von großer Bedeutung, damit die Sicherheit der Einsatzkräfte sichergestellt ist. Im nächsten Schritt muss dann zügig nach Sicherung des Fahrzeuges Erstöffnungen geschaffen werden, damit Personen im Fahrzeug betreut werden können und vor allem damit der Rettungsdienst schnellstmöglich an die Personen im Fahrzeug gelangen kann. Nachdem diese geschaffen wurden, ist es wichtig besonders strukturiert und überlegt vorzugehen. Wir haben zwar auf unseren Fahrzeugen keinen Rettungssatz mit Schere und Spreizer, dennoch können wir aber auch einiges an Vorarbeit leisten und so manchen Zugang selbst schaffen. Bevor jedoch ein Auto zerlegt werden kann, ist es wichtig, sich vor möglichen Glassplittern zu schützen, indem die Scheiben entweder herabgelassen oder entfernt werden. Letzteres wurde auch praktisch an unserem Übungsauto getestet. Die Scheiben des Autos wurden auf unterschiedlichste Art entfernt, so reicht bereits ein kleiner Federkörner, um eine Scheibe zum Zerspringen zu bringen, aber auch ein Einschlagen mit Axt ist möglich. Ebenso eignet sich auch unsere Sägelsäge zum Entfernen der Frontscheibe, wenn zuvor ein kleines Loch mit dem Haligan-Tool geschaffen wurde. Nachdem sämtliche Glasscheiben entfernt wurden, konnte das Zerlegen des Autos beginnen. Hierbei ist es wichtig, die Schwachstellen in Autos zu kennen, um im Einsatzfall möglichst schnell und effektiv Zugänge zu schaffen. Hilfreich sind hierbei auch fahrzeugspezifische Rettungskarten, die neben Positionen von Airbags, Tanks und Batterien auch Informationen über Karosserieverstärkungen enthalten. Im besten Fall hat jeder Fahrzeugbesitzer eine solche Karte im Auto unter der Sonnenblende, damit im Einsatzfall diese Informationen den Einsatzkräften direkt vorliegen und nicht erst über die Leitstelle oder dem Einsatzleitwagen beschafft werden müssen. Zum Abschluss des Dienstes durfte jeder noch einmal die Säbelsäge am Auto testen, so wurden die Scharniere an den Türen sowie A-, B- und C-Säule durchtrennt. Dieses war ohne größere Anstrengungen möglich und zeigte uns, welchen hohen Einsatztaktischen Wert die Anschaffung der Säbelsäge für unsere Wehr hat. Mit dieser sind wir somit auch ohne Rettungssatz in der Lage mögliche Zugänge bei verunglückten Fahrzeugen zu schaffen und somit die Personen schnellstmöglich zu retten oder zeitsparende Vorarbeiten durchzuführen bis beispielsweise die Feuerwehr Bevensen mit Rettungssatz vor Ort ist.
2. Ausbildungsdienst Oktober - Vermisste Person am Güllesilo
20. Oktober 2022
Beim zweiten Dienst im Oktober stand eine Einsatzübung auf dem Dienstplan. Nachdem beide Fahrzeuge besetzt wurden, kam per Funk die Einsatzalarmierung „Vermisste Person am Güllesilo in den Schanzen“. Beide Fahrzeuge machten sich auf dem Weg zur Einsatzstelle. Vor Ort war schnell klar, dass für eine Personensuche die Umgebung entsprechend ausgeleuchtet werden muss, da es Ende Oktober bereits am frühen Abend dunkel wird und sich zudem das Güllesilo im Wald befindet. Die beiden Gruppenführer erkundeten gemeinsam mit ihren Meldern die Lage. Währenddessen wurde unser Akku-Lichtmast in der Zufahrt positioniert, damit auch nachrückende Kräfte, die im Dunkeln schlecht zu erkennenden Einfahrt direkt finden, um keine Zeit zu verlieren. Mit dem Emmendorfer Fahrzeug und dem dort auf dem Dach festverbautem Lichtmast wurde die Einsatzstelle, speziell das Güllesilo beleuchtet. Nach der ersten Erkundung durch die Gruppenführer gab es den Befehl, zum Aufstellen der Leiter an das Güllesilo, um zu überprüfen, ob die vermisste Person ins Güllesilo gefallen sei. Nachdem die Leiter aufgestellt war, wurde die Übung beendet, da im nächsten Schritt ein Nachfordern von weiteren Einsatzkräften erforderlich gewesen wäre. Die Übung wurde anschließend nachbesprochen. Hierbei wurde insbesondere die Ordnung des Raumes und das Ausleuchten der Zufahrt gelobt. Durch das Parken am Rand der Einsatzstelle und dem Ausleuchten dieser wäre es nachrückenden Kräften ohne Probleme möglich gewesen, die Einsatzstelle anzufahren und dort geordnet koordiniert zu werden.
1. Ausbildungsdienst Oktober - e-Autos und Rettungskarten
10. Oktober 2022
Bei unserem ersten Monatsdienst im Oktober stand das Thema e-Mobilität im Fokus. Die Anzahl der Hybrid- und e-Fahrzeuge steigt stetig an. Weshalb es auch immer wahrscheinlicher wird, im Falle eines Verkehrsunfalls auf Fahrzeuge mit e-Antrieb zu stoßen. Diese weisen aufgrund der größeren Batterien und Starkstromleitungen andere Gefahren auf als gewöhnliche Fahrzeuge mit Verbrennermotoren. Um diese Besonderheiten zu veranschaulichen, hatten wir zwei Vorführfahrzeuge zur Verfügung. Einmal ein reines e-Auto von Renault sowie ein Hybridfahrzeug von Mercedes. Zu Beginn des Dienstes wurde über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Fahrzeuge gesprochen. Von den Batterien in beiden Fahrzeugen können im Einsatzfall besondere Gefahren ausgehen, denn geraten diese erst einmal in Brand, können diese nicht ohne weiteres gelöscht werden. Hierbei kommt es immer wieder zur Selbstentzündung. Dauerhafte Abhilfe schafft da nur noch das Fluten des kompletten Fahrzeuges in großen Containern. Damit nach Möglichkeit im Einsatzfall ein Übergreifen des Brandes auf die Batterien verhindert werden kann, ist es wichtig, diese möglichst schnell ausfindig zu machen. Hilfreich sind hierbei sogenannte Rettungskarten, die es für jedes Fahrzeugmodell gibt. Auf diesen ist genau markiert, wo welche Batterie im Fahrzeug sitzt und auch die Lage der Starkstromkabel sowie Trennpunkte sind dort verzeichnet.
Alles im Allen war es wieder einmal ein sehr interessanter und vor allem anschaulicher Dienst. Vielen Dank an die Autohäuser für das Zurverfügungstellen der Vorführfahrzeuge.
2. Ausbildungsdienst September - Umgang mit dem Schaumangriff
15. September 2022
Vergangenen Donnerstag fand der zweite Monatsdienst im September statt. Auf dem Ausbildungsplan stand das Thema "Schaumeinsatz". Zu Beginn des Dienstes wurde noch einmal über die drei Schaumarten Leicht-, Mittel- und Schwerschaum gesprochen. Diese unterscheiden sich durch ihren Verschäummungsgrad. Beispielsweise weist Schwerschaum ein bis zu 20-faches und Mittelschaum sogar ein bis zu 200-faches Volumen im Vergleich zur gleichen Wassermenge auf. Hierdurch kann einerseits effizienter gelöscht werden, da die Oberflächenspannung des Wassers zerstört wurde und andererseits besteht neben der Löschwirkung des Kühlens auch die des Erstickens. Schwer- und Mittelschaum sind die Schaumarten, die wir im Einsatzfall mit dem LF unserer Kooperationswehr, der Feuerwehr Emmendorf, erzeugen können. Schwerschaum ist dabei deutlich klebriger und weist eine höhere Wurfweite auf, wohingegen Mittelschaum durch den höheren Verschäumungsgrad deutlich ergiebiger ist und sich eignet, um größere Flächen zu bedecken.
Nachdem dann auch das Injektorprinzip des Zumischers und der Aufbau eines Schaumangriffs wiederholt wurden folgte der praktische Teil. Hierzu wurden über unser jährliches Feuerwehrbudget 40l spezielles Übungsschaummittel angeschafft, welches nicht umweltgefährdend ist. Jeder durfte einmal selbst das Leichtschaumrohr bedienen und hierbei wurde auch deutlich, dass zunächst einige Liter Wasser durchlaufen sein müssen, bevor der maximale Verschäummungsgrad erreicht ist und der Löschschaum eingesetzt werden. Nachdem auch die Reinigung des Schaumangriffs besprochen und durchgeführt wurde, würde abschließend noch einmal veranschaulicht, dass bereits der Schnellangriff mit Schaumpistole ausreichend sein kann, um ein kleines Auto vollständig einzuschäumen und so den Brand zu ersticken.
1. Ausbildungsdienst September - Wasserentnahmestelle in Heitbrack
05. September 2022
Jedes Jahr rufen wir uns spätestens mit der jährlichen Hydrantenkontrolle die Lage der Hydranten in unserem eigenen Einsatzgebiet Jastorf vor Augen. Durch die Kooperation mit unserer Nachbarwehr Emmendorf wächst auch unser Einsatzgebiet, wodurch es auch wichtig ist, die Lage der Hydranten in deren Einsatzbereich zu kennen. Hierdurch kann im Einsatzfall gewährleistet werden, dass die Wasserversorgung schnellstmöglich aufgebaut werden kann, ohne lange nach Hydranten suchen zu müssen. Wodurch eine weitere Brandausbreitung meist unterbunden werden kann. Beim heutigen Dienst wurden daher die Hydranten in Heitbrack angefahren. Zeitgleich wurde auch noch einmal der Einsatz Ende Mai in Heitbrack thematisiert. Bei diesem ist eine Kartoffelscheune abgebrannt. Zum Löschen der Scheune waren große Wassermengen notwendig. Diese kamen aus den regulären Hydranten, einem Fischteich sowie von Feldberechnungen.
2. Ausbildungsdienst August - Umgang mit der vierteiligen Steckleiter und den Pumpen
18. August 2022
Bei unserem zweiten Ausbildungsdienst im August stand der Umgang mit der vierteiligen Steckleiter sowie mit den verschiedenen Pumpen auf dem Dienstplan. Mit der vierteiligen Steckleiter, die sowohl auf unserem TSF als auch auf dem Emmendorfer LF verlastet ist, kann man eine Rettungshöhe von 7,20 m erreichen, was in etwa dem 2. Obergeschoss entspricht. Damit auch im Einsatzfall die Leiter schnell und routiniert aufgebaut ist, muss dieses regelmäßig geübt werden. Zudem ist auch die Höhe nicht zu unterschätzen, weshalb auch ein Besteigen der Leiter geübt wurde. Hierzu wurde die Steckleiter an eine Kanalbrücke angestellt. Erschwerend hierzu kommt dort dann noch der Blick ins Weite anstatt auf ein Gebäude. Parallel dazu setzte sich eine zweite Gruppe mit den Pumpen auf den beiden Fahrzeugen auseinander und übte die Wasserentnahme aus einem offenen Gewässer, in diesem Fall dem Elbe-Seiten-Kanal. Auch Nicht-Maschinisten wurden in die Pumpen eingewiesen, da es auch im Einsatzfall immer vorkommen kann, dass keiner der ausgebildeten Maschinisten vor Ort ist.
1. Ausbildungsdienst August - Stationsausbildung Knoten und AGT-Überwachung
01. August 2022
Beim ersten Dienst im August fand eine Sationsausbildung mit zwei Stationen statt. Die erste Sation widmete sich dem Thema Knoten. Im Einsatzfall kann es immer wieder erforderlich sein, das bestimmte Gegenstände befestigt bzw. gesichert werden müssen - beispielsweise der Saugkorb und die Saugleitung bei der Wasserentnahme aus einem offenen Gewässer. Hierfür gibt es bei der Feuerwehr bestimmte Knoten, die bestimmten Belastungen standhalten und sich aber im Anschluss auch wieder öffnen lassen. In der Station wurden die typischen Knoten wie Mastwurf, Zimmermannsschlag, Pahlsteg, Schotensteg und Achterknoten geübt. Abschließend wurde gegenseitig auch noch das richtige Binden und Anlegen des Rettungsbundes geübt. Dieser dient beispielsweise der Sicherung der zu rettenden Person beim Herabsteigen der Steckleiter.
Bei der zweiten Station stand die Atemschutzüberwachung im Fokus. Diese ist beim Einsatz von Atemschutzgeräteträgern im Innenangriff unabdingbar. Die Atemschutzüberwachung dokumentiert die Drücke der Träger und behält die Übersicht über deren Verbräuche, damit die Träger rechtzeitig den Rückzug antreten und ihnen im wahrsten Sinne des Wortes nicht die Luft ausgeht. Zur Dokumentation verwendet die Atemschutzüberwachung bestimmte Dokumentationszettel, es wurde thematisiert, wie diese auszufüllen sind. Im Anschluss wurde noch die Totmannfunktion des digitalen Fungeräts erläuert und simuliert. Ist diese aktiviert und wird das Funkgeräte eine gewisse Zeit nicht bewegt, so kommt es zu einem Alarm, den alle Funkgeräte in der gleichen Funkrufgruppe erhalten. Dieses stellt im Einsatzfall eine weitere Sicherheit für die Atemschutzgeräteträger da. Sollten sich im Innenangriff verunglücken, so können die Einsatzkräfte außerhalb darüber informiert werden und einen rettungstrupp in das Gebäude schicken.